Gibt es an einem grauem Herbsttag etwas Schöneres, als sich mit dünner Polyesterkleidung auf die Straße zu stellen und vor irritierten Passant_innen zu posieren? Natürlich nicht! Deshalb nutze ich das extrem ungleichmäßige und viel zu helle Ergebnis meines heutigen Haarefärbens gut aus.
Silber, Pastelltöne und alles, was noch irgendwie shiny aussieht – ich verkaufe es euch als Outfit-Motto: Urban Mrrrmaid. Neben Einhörnern, Regenbögen und Katzen sind Meerjungfrauen* eine der beliebtesten queeren Tropen. Und das nicht umsonst: Bunte Haare, schöne Kleidung und tolles Make-Up haben jetzt endlich eine neue Rechtfertigung. (Natürlich brauchen sie im Prinzip keine Rechtfertigung.)
Im Gesicht trage ich in erster Linie Lidschatten. Ich habe wirklich keine Schminkskills und wüsste zum Beispiel nie, wie eins vernünftig Foundation aufträgt oder konturiert. Mir bereitet es einfach viel Spaß, mit verschiedenen Farben auf die Kacke zu hauen und dann zu schauen, was passiert. Gleiches gilt für Kleidung.
Mit einem BH drunter hätte das Oberteil bestimmt besser gesessen, aber die Schmerzen der zu engen Teile sind mir die Straffheit nicht wert. Generell möchte ich meine Augen daran gewöhnen, dass nicht alles immer straff sein muss, damit es als schön gelten darf.
Heute las ich auf Tumblr übrigens eine sehr gute Zeile:
id rather be vain than learn to hate myself again
Ich würde sie jederzeit unterschreiben. Warum sollte eins das Selbstvertrauen oder auch die Selbstgefälligkeit herunterdrücken, um nicht gierig herüberzukommen? Viele Typen, die mir begegnen, sind extrem überzeugt von sich – zumindest verhalten sie sich so, Stichwort Raumeinnahme und Grenzüberschreitungen. Ihnen wird auch nicht ständig Eitelkeit als negatives Merkmal vorgeworfen.
Cropshirt und Blumenkette: Primark, Leggings: Monki, Cardigan: Vintage, Schuhe: Vagabond, Ohrringe: H&M, Fake-Opal-Kette: Forever 21, Nagellack: Kiko.
Yeah! Ich hätte dich vermutlich auch (positiv) irritiert angeguckt. Daumen hoch!
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Voll schöne Fotos und überhaupt!
Neulich habe ich beim Versuch den perfekten BH zu zeichnen einen Meerjungmenschen fabriziert, danach hab ich mir BHs abgeschminkt. Ich bin voll froh, damit nicht alleine zu sein. Körper haben nämlich so im allgemeinen eine Form, ohne „formgebende“ Unterwäsche. Dass Oberteile jetzt irgendwie anders sitzen ist mir aber auch schon aufgefallen. Muss ich mich erst mal dran gewöhnen.
PS Bitte ab demnächst ohne Rechtfertigung. Wir brauchen nur einen Grund, großartig zu sein: Großartig sein ist großartig!
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