Bevor das stylische Revival der 90er in der Gegenwart ankam, wurde vor allem über die Klamotten von damals geschimpft. Typische 2011-Outfits für Bad-Taste-Partys sind heute avant-gardistische Normcore-Musts. 

Seien es klobige Schuhe mit Profil, Plateau und Blockabsatz, blondiertes Haar mit dunklem Ansatz, dunkler Lippenstift, Metallic-Make-Up, Netzshirts, Chokers oder Samt: Mittlerweile ist es überall angekommen, dass es eine ganz, ganz schlechte Entscheidung war, den Garderobe von damals aufzulösen. Mal wieder lohnt es sich, wie eine sentimentale Sammelperson an allem zu kleben und sich von nichts zu trennen.

Für mich heißt es konkret, dass Kleidungsstücke, die meine Mutter nur zuhause oder zum Schlafen trägt, pures Gold für mich sind. Lange Röcke, Blümchenleggings und Rollkragenpullis in rauen Mengen. (Okay, vielleicht so jeweils 1-2, let’s be real here.)

Jedenfalls habe ich in der Kälte auf einem Dach cute Posen nachgestellt und präsentiere: Ein 90er-Partyoutfit – cooler als das Wetter!

Nicht nur Tattoos können durch den semi-transpartenten Stoff aufblitzen. Wer so richtig auf die Kacke hauen will, kann auf das von mir getragene Bandeau-Top verzichten und das Netzshirt pur tragen. Ich habe es getestet und kann euch versichern, dass a) trotzdem nicht alles zu sehen ist (Menschen müssen wirklich angestrengt nach euren Nippeln suchen, wenn sie sie durchsehen wollen) und b) es richtig toll aussieht. So viele Fettröllchen hinter einem Gitterstoff, stellt euch dieses coole Muster mal vor!

Ich habe lange überlegt, ob ich so einen Tattoo-Choker oder diesen dünnen (Fake-)Lederchoker mit Opal-Anhänger zu diesem Outfit tragen soll. Letztere Wahl machte das Rennen, denn der Bling überzeugte mich. Zumal der Rest in schlichtem schwarz ist, stellt der lichtdurchflutete, magisch-leuchtende Stein einen hexigen Kontrast dar.

Netzshirt: Vintage von Beyond Retro, Samtrock: DIY, Schuhe: Catwalk, Kette: Etsy, Lippenstift: Kiko.