Jetzt, wo es wieder wärmer wird, steigen nicht nur die Temperaturen, sondern auch der Orrrrr-Faktor auf der Straße. Sommer heißt für viele Leute auch mehr Cat-Calling, mehr Body-Shaming und mehr Anstrengung für den Körper. Das versuchen manche zu regulieren, zum Beispiel durch exzessives Rasieren, Fitnesswahn, Diäten und teure Kosmetikprodukte, die zum Beispiel gegen Schweißausbrüche helfen sollen.
Da kann die bloße Verweigerung der Rasiernorm schon mal als großer Protest verstanden werden. Ob aus Faulheit oder Rebellion, behaarte Frauen*körper werden nach wie vor degradiert und geshamed. Ich kann mir vorstellen, warum manche Leute sich gern die Haare entfernen, die ersten paar Stunden mit Delfinhaut fühlen sich sicher großartig an. Wie auch immer sich Personen für eine Haarpolitik entscheiden, jeder Körper soll respektiert werden.
Ich zumindest gehöre zu denen, die haarig und flauschig sind. Wehendes Bein- oder Achselhaar sind besonders zur Zeit, wo Pflanzen so gehyped werden, extravagante und begehrenswerte Accessoires. Wer das scheiße findet, kann sich in Ruhe meinen Aufnäher anschauen und über die Message meditieren.
Hilfreich sind auch meine Augen-Ohrringe, die mich im Zeichen von Nazar vor den Blicken meiner Hater beschützen. Manchmal steckt ja auch Neid hinter Hass. Zum Beispiel, weil andere Leute auch gern so einen starken Haarwuchs hätten.
Körperhaar an Frauen* wird oft auch als ungepflegt abgestempelt. Dieses edle Outfit bricht diesen Mythos auf. Du kannst auch Stunden vor dem Bad und dem Spiegel verbringen und trotzdem behaart sein. Haare sind doch schön. Du kannst sie auch mit Konfetti, Glitzer oder Blumen schmücken, wenn sie lang genug sind.
Bluse: Weekday, Hose: Monki, Sonnenbrille: Monki, Jeansjacke: Monki, Socken: Weekday, Schuhe: Tally Weijl, Aufnäher: Stayhomeclub.
Fotografin: JJ Thunder.khat